Beschreibung
Rosi, Anisos 2016
Das Trentino ist in den letzten Jahren gerade durch Erzeuger wie Foradori immer bekannter geworden. Die dort autochthonen Rebsorten Manzoni Bianco, Nosiola und Teroldego haben geradezu eine Renaissance erfahren. Weiter südlich ist jedoch gerade Teroldego nicht mehr sehr verbreitet, hier wird häufig mit der Rebsorte Marzemino gearbeitet. Eugenio Rosi ist einer der Winzer, der diese Rebsorte aus Überzeugung für seine Weine verwendet. Ohne Zertifizierung bewirtschaftet er seine Weinberge biodynamisch. Für ihn gilt es nicht ein bestimmtes Label auf die Flaschen drucken zu dürfen, es geht ihm nur darum möglichst im Einklang mit der Natur für beste Boden- und Traubenqualität zu sorgen. Eugenio produziert lediglich 6 verschiedene Weine, welche alle auf ihre eigene Weise besonders und eigenständig sind. Wir sprechen leider nicht Eugenios Sprache, aber wenn er seine Weine einschenkt können wir ihn verstehen.
Eugenios Poiema wird zu 100% aus der Rebsorte Marzemino gekeltert. 40% der Trauben werden zunächst luftgetrocknet während die anderen 60% der Trauben ohne Zugabe von Hefen bereits die Gärung starten dürfen. Die getrockneten Trauben gibt er dann ebenfalls in den Gärbehälter und startet so eine zweite Gärung . Beides zusammen wird dann gepresst und lagert dann für längere Zeit in 500 l Kirschholzfässern. Nach einem Jahr im Fass wird der Wein ungeschönt, unfiltriert und ungeschwefelt abgefüllt und erst nach einiger Zeit Flaschenreife für den Verkauf freigegeben.
Der Wein zeigt in der Nase sehr intensive Aromen von Trockenpflaume, eingelegter Sauerkirsche, Tabak, Rosmarin, schwarzem Tee, Lavendel, Pimentpfeffer, Zimt und Bienenwachs. Durch die Reifung in den Kirschfässern kommen Noten von Gewürznelke, weißer Schokolade, Butterkeks und Süßholz hinzu. Der Marzemino wirkt bereits in der Nase extrem dicht und komplex.
Am Gaumen zeigt Poiema sehr viel Extrakt und feinen Schmelz. Eine hohe Säure und viel reifes und weiches Tannin geben dem intensivem Wein die benötigte Balance. Er wirkt im Mund sehr warm, verliert aber trotz der mittlerweile 7-Jährigen Reifezeit seine frische und seinen Trinkfluss nicht. Naturwein muss nicht immer laut herausstechen, man kann seine Überzeugung auch dezent und handwerklich sauber transportieren.
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